Freunde von Sabeel Deutschland
Frieden durch Gerechtigkeit in Palästina und Israel
Wir unterstützen die Arbeit von Sabeel, eine von palästinensischen Christen im „Heiligen Land“ gegründete ökumenische Bewegung für eine palästinensische Befreiungstheologie die den Glauben und das Leben stärkt. Wir teilen den Auftrag von Sabeel, die Stimme der palästinensischen Christen zu verstärken, mit den Friedensstiftern aller Religionen zusammen zu arbeiten, die für die Unterdrückten einstehen und einen gerechten Frieden in Palästina und Israel fördern. Wir wenden uns gegen jede Verzerrung der Bibel und Theologien, die zu Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie führen und zu einer Legitimation einer „Landnahme“ der „Sünde der Besatzung“. Wir missbilligen alle Gewalttätigkeiten, ob begangen von Staaten, Personen, oder Gruppen. Wir organisieren Veranstaltungen und gewaltlose Kampagnen die Gerechtigkeit und Frieden, sowohl für Palästinenser, als auch Israelis fördern.
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Völkerrecht und Menschenrechte einhalten „Alle Menschen sind nach dem Bild Gottes geschaffen, gleichberechtigt und unendlich kostbar vor Gott und uns. Jesus Christus hat uns durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung miteinander verbunden, so dass das, was einen betrifft, uns alle betrifft“. ÖRK Erklärung 2018
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Eine Erklärung des Ökumenischen Zentrums für Palästinensische Befreiungstheologie Sabeel - Jerusalem Kairos Palästina Erklärung zum Gaza Krieg
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Micha 2 Weheruf über die Machthaber, die das Volk berauben Weh denen, die Unheil planen und gehen mit bösen Gedanken um auf ihrem Lager, dass sie es frühe, wenn’s licht wird, vollbringen, weil sie die Macht haben! 2 Sie begehren Äcker und nehmen sie weg, Häuser und reißen sie an sich. So treiben sie Gewalt mit eines jeden Hause und mit eines jeden Erbe. 3 Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich plane wider dies Geschlecht Unheil, aus dem ihr euren Hals nicht ziehen sollt und nicht so stolz dahergehen sollt; denn es ist eine böse Zeit. 4 Zur selben Zeit wird man einen Spruch von euch machen und bitter klagen. Man wird sagen: Es ist aus, wir sind vernichtet! Meines Volkes Land kriegt einen fremden Herrn! Wie entreißt er es mir! Als Vergeltung verteilt man unser Feld! 5 Darum wirst du keinen haben, der für dich die Messschnur wirft, dass dir ein Losanteil in der Gemeinde des Herrn zufällt. 6 Geifert nicht!“ so geifern sie. Solches soll man nicht predigen! Wir werden nicht so zuschanden werden! 7 Darf so etwas gesagt werden, Haus Jakob? Meinst du, der Herr sei schnell zum Zorn? Sollte er solches tun wollen? Es ist wahr, meine Reden sind freundlich den Frommen. 8 Aber ihr steht wider mein Volk wie ein Feind; denn ihr raubt Rock und Mantel denen, die sicher dahergehen, die sich abwenden vom Krieg. 9 Ihr treibt die Frauen meines Volks aus ihren lieben Häusern und nehmt von ihren kleinen Kindern meinen Schmuck auf immer: 10 Macht euch auf! Ihr müsst davon, ihr sollt an dieser Stätte nicht bleiben!“ Um der Unreinheit willen muss sie grausam zerstört werden. Offener Brief aus Anlass der Kritik an Bischof Ibrahim Azar in Jerusalem An die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, an die EKD-Rats-Vorsitzende, Kirsten Fehrs, an alle Mitglieder des Präsidiums der EKD-Synode und des EKD-Rats, an die Kirchenleitenden der evangelischen Landeskirchen in Deutschland Mit Irritation und Sorge verfolgen wir die öffentliche Diskussion in Deutschland um die Predigt des Bischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL), Ibrahim Azar, in der Jerusalemer Erlöserkirche am Reformationsta g. Darin war Bischof Azar auf die Situation in Palästina eingegangen und hatte an die Gottesdienstgemeinde gerichtet die Frage gestellt, vor welchen Herausforderungen eine reformatorische Kirche im Heiligen Land nach zwei Jahren Krieg in Gaza steht. Die Predigt hatte er auf Arabisch gehalten. In der auf Deutsch und Englisch gedruckt vorliegenden Fassung waren die Begriffe „Völkermord“ bzw. „genocide“ verwendet worden. Der Vize-Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, der zusammen mit einer Delegation des nordrhein-westfälischen Landtags den Gottesdienst besucht hatte, verließ daraufhin die Erlöserkirche. Am anschließenden Empfang der Gemeinde nahm auch die Delegation nicht mehr Teil. Die mitreisende Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Adelheid Ruck-Schröder, sprach später Medien gegenber von einem „Skandal am Reformationstag“ und entschuldigte sich stellvertretend dafür, dass Lehrer in diese Situation gekommen sei. Landtagspräsident André Kupper (CDU) kritisierte die Wortwahl als „inakzeptabel und auch nicht hinnehmbar“. Und die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sylvia Löhrmann (Grüne) bezeichnete es als „entsetzlich und beschämend, dass die Perspektive der Jüdinnen und Juden mit dem 7. Oktober nicht in der Predigt auch angesprochen worden ist.“ Hier zeige sich „das antisemitische Muster der Täter-Opfer- Umkehr.“ Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) distanzierte sich „deutlich vom Sprachgebrauch durch Bischof Azar.“ Der von ihm verwendete Völkermord-Begriff trage zur Spaltung bei und stehe einer Verständigung und Versöhnung entgegen, heißt es von Seiten der EKD. Bischof Azar hat inzwischen seine geplante Teilnahme an der am Sonntag, 9.11.2025 beginnenden EKD-Synode in Dresden abgesagt. Als evangelische Christinnen und Christen in Deutschland und Menschen, die der Evangelischen Kirche nahestehen, halten wir die Vorwrfe gegenber Bischof Azar für problematisch und nicht haltbar. Bischof Azar hatte sich in seiner Predigt besonders an seine palästinensische Gemeinde gewandt, die sich in der Tradition der Reformation sieht und ihren Glauben nicht nur im Gebet, sondern auch im Handeln lebt. Seit Jahrzehnten gilt die ELCJHL vor Ort und in der ganzen Region als verlässliche Mittlerin sowohl in der christlichen Ökumene als auch im interreligiösen Dialog. Wer sind wir als evangelische Christen in Deutschland, einem palästinensischen Bischof vorzuschreiben, wie er die Realität in seinem Land zu bezeichnen hat?! Die Frage, ob das Vorgehen Israels gegenber den Palästinensern in Gaza als Genozid bezeichnet werden kann, wird international diskutiert. Zahlreiche namhafte Völkerrechtler und auch jdische Experten in Israel und den USA sehen den Tatbestand erfüllt. Juristisch wird dies erst der Internationale Gerichtshof in Den Haag klären. Die Aussagen von Bischof Azar kamen jedoch aus seiner und seiner Gemeinde existenziellen Betroffenheit. Wir kritisieren jene Kirchenleitenden in der EKD, die sich das Recht herausnehmen, den Sprachgebrauch eines palästinensischen, kirchenleitenden Christen, der direkt vom Nahostkonflikt betroffen ist, zu verurteilen. Wir weisen darauf hin, dass die Erlöserkirche, wenn auch im Besitz der Evangelischen Jerusalem-Stiftung, auch der offizielle Sitz der ELCJHL ist und dass alle Beteiligten vor Ort diese gemeinsame Nutzung des Kirchenraums trotz der unterschiedlichen Betroffenheit im Nahostkonflikt immer als Chance in der ökumenischen Verständigung gesehen haben. Wir kritisieren all diejenigen im Raum der evangelischen Kirchen in Deutschland, die mit ihrer einseitigen Haltung im Nahostkonflikt die ber Jahrzehnte gewachsenen ökumenischen Beziehungen zwischen evangelischen Christen in Deutschland und Palästina aufs Spiel setzen. Als evangelische Christen, die wir uns unserer historischen Verantwortung nach dem Holocaust bewusst sind, stehen wir hinter allen Bemühungen, an das Leid der israelischen Hamas-Opfer und ihrer Angehörigen zu erinnern. Wer dabei aber das Leid der Palästinenser relativiert oder gar ausblendet, trägt weder zum Frieden noch zur Versöhnung zwischen den beiden Völkern bei und fördert die Polarisierung in unserer Gesellschaft in Deutschland. Nach zwei Jahren des Kriegs Israels gegen die Hamas in Gaza müssen Palästinenserinnen und Palästinenser zehntausende von Toten beklagen. Nach Jahrzehnten der Besatzung werden ihnen in der Westbank durch zunehmende Siedlergewalt und konkrete Annexionspläne jegliche Zukunftsperspektiven genommen. Denn die israelische Regierung lehnt eine Zwei-Staaten-Lösung kategorisch ab. Und durch die jüngsten Beschlsse der Knesset, die volle Souveränität des Staates Israel auf alle Siedlungen im besetzten Westjordanland zu bertragen was einer Annexion nahekommt scheint ein gerechter Frieden keine realistische Möglichkeit mehr zu sein. Wir fordern die EKD-Synode auf, bei ihrer anstehenden Sitzung in Dresden dennoch Bischof Ibrahim Azar angemessen Raum und Gehör zu geben und ihn wahrzunehmen als evangelischen Theologen, palästinensischen Christen und Oberhaupt der einzig lutherischen Kirche im Heiligen Land, die sich in besonderer Weise dem gemeinsamen reformatorischen Erbe verpflichtet sieht. Die ELCJHL tritt mit allen Menschen im Nahen Osten, die auf einen gerechten Frieden hoffen, für diesen ein. Wir wünschen uns, dass die Verantwortlichen in der EKD konsequent für einen ge- rechten Frieden fr alle Menschen im Heiligen Land eintreten . Angesichts der beson deren Verantwortung Deutschlands für Israel/Palästina begrßen wir alle Bemhungen um den christlich- jüdischen Dialog. Dazu bedarf es aber auch gegenber palästinensi chen Christinnen und Christen eine Haltung, die wertschätzend zuhört, die den Schmerz des anderen wahrnimmt und aushält, die bei gespürter Irritation nachfragt, nicht vorschnell urteilt und schon gar nicht das Gespräch verweigert. 6. November 2025